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Städtepartnerschaft: Marbach am Neckar und Washington (Missouri)

Tobias-Mayer-Museum

Tobias-Mayer-Museum, © Stadt Marbach am Neckar

13.12.2018 - Artikel

Text von der Stadt Marbach am Neckar

We are friends - Wir sind Freunde!

Dieses Motto prägt die seit 1990 bestehende Partnerschaft zwischen der Schillerstadt Marbach am Neckar und Washington, Missouri.

Die Stadt Washington, MO mit 14.000 Einwohnern westlich von St. Louis am Missouri gelegen, ist besonders stolz auf ihre vielen deutschen Siedlervorfahren, die einst das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt deutlich prägten. Eine vielseitige Industrieproduktion von Melkmaschinen über Verpackungsmaterial, Transformatoren, Damenwäsche und Lastwagenkarosserien bis hin zu Maiskolbenpfeifen sichert den wirtschaftlichen Wohlstand. Washington ist Einkaufsmittelpunkt für ein Gebiet mit 75.000 Einwohnern. Mit über 300 Einzelhandelsgeschäften ist es das größte Einkaufszentrum zwischen St. Louis und Jefferson City.

Die Schillerstadt Marbach am Neckar liegt rund 20 km nördlich von Stuttgart hoch über dem Neckar, reizvoll umgeben von Weinbergen und Obstgärten. Mit fast 16.000 Einwohnern, mit einer gut ausgebauten Infrastruktur sowie einem sehr lebendigen kulturellen Angebot, ist Marbach das Tor zum Bottwartal. Vor allem als Literaturstadt hat sich Marbach am Neckar einen Namen gemacht.

Berühmteste Marbacher sind der 1759 hier geborene Dichter Friedrich Schiller, der Kartograph und Mathematiker Tobias Mayer (1723 bis 1762), dessen Geburtshaus Museum ist und der Jurist Karl Georg von Wächter (1797 bis 1880). Durch das 1903 eröffnete Schillermuseum und der Gründung des Deutschen Literaturarchivs im Jahre 1955 konnte die Schillerstadt Marbach ihr Profil als Literaturstadt stärken. Das Deutsche Literaturarchiv, eine Sammlungs- und Forschungsstätte der neueren deutschen Literatur, avisierte in den letzten Jahrzehnten zu einem weltweit bekannten und geachteten Zentrum für die Sammlung, Erschließung und Erforschung deutscher Literatur.

Auch das vom Marbacher Schillerverein erworbene Geburtshaus von Friedrich Schiller, das zum 100. Geburtstag des Dichters 1859 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist bis heute ein schillernder Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen.

Marbach hat noch heute eine stark ausgeprägte Umlandsfunktion als Unterzentrum, die auch durch die frühere Bedeutung als Oberamtsstadt begründet ist. Mit dem größten Gymnasium Baden-Württembergs, dem Bildungszentrum (Gemeinschafts- und Realschule), einer Grundschule sowie einer Förderschule erfüllt Marbach seine Aufgaben als Schulstadt für das nähere und weitere Umland. Letztendlich besticht die Schillerstadt durch ihre historische unter Denkmalschutz stehende Altstadt, dem alles überragenden „Torturm“, der im Jahre 2001 vollständig restauriert und der Bevölkerung zugänglich gemacht wurde und dem Flair einer gepflegten schwäbischen Kleinstadt.

Zur Städtepartnerschaft:

Angebahnt wurde diese Städtepartnerschaft im Jahr 1988 von Walt Hatcher auf amerikanischer und Dr. Helmut Sorg auf deutscher Seite. Offiziell wurde die Partnerschaftsurkunde am 10.11.1990 in einer bewegenden Feierstunde im vollbesetzten Humboldt-Saal des Deutschen Literaturarchivs durch die damaligen Bürgermeister Stephen J. Reust und Heinz Georg Keppler unterzeichnet.

Beide Gründungsväter (Walt Hatcher und Dr. Helmut Sorg) waren jahrelang Vorsitzende der jeweiligen Partnerschaftskomitees, welche die Austausche und die Begegnungen organisieren. Zwischenzeitlich gaben beide dieses Amt in jüngere Hände. Für Washington, MO ist inzwischen Karen Straatmann für den Austausch verantwortlich. Ihr Gegenpart ist in Marbach am Neckar Daniel Hofsäß.

Begegnungen finden trotz der großen Entfernung sowohl auf bürgerschaftlicher, schulischer, kultureller und musikalischer Ebene statt. Auch zwischen den beiden Feuerwehren bestehen seit dem ersten Kennenlernen enge Kontakte, die regelmäßig gepflegt werden.

Das Friedrich-Schiller-Gymnasium bietet mit dem jährlich stattfindenden Schüleraustausch sowie dem Angebot eines Auslandspraktikums vielen jungen Menschen die Möglichkeit, in die Partnerstadt zu reisen und das Leben in „Übersee“ kennenzulernen.

Im vergangenen Mai besuchte eine 42-köpfige Delegation unter der Führung des amtierenden Bürgermeisters Jan Trost die amerikanische Partnerstadt, um das 25-jährige Bestehen zu feiern. Die Delegation setzte sich aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Gemeinde- und Ortschaftsrates, Vertreter von Vereinen und Kirchengemeinden sowie Vertretern der örtlichen Presse (Marbacher Zeitung und Ludwigsburger Kreiszeitung) und über 20 Mitgliedern der Marbacher und Rielingshäuser Feuerwehr.

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